Verpackung und Transportschäden bei Pflanzkübeln: ein Problem und seine Lösung

Leider hatten wir in den letzten Jahren immer wieder Schwierigkeiten beim Versand unserer Pflanzkübel: Transportschäden, die eintreten, nachdem die Pakete wohlbehalten und unbeschädigt den Weg zum Kunden angetreten haben. Dieser Missstand hat mehrere Dimensionen, über die wir hier mal per Text, Bild und Video berichten wollen – und natürlich auch über die Lösungen, die wir entwickeln konnten!

Verpackung - ein Problem...

Der richtige Versandpartner

Zunächst ging es darum, den richtigen Versandpartner zu finden, der unsere vielen Pakete möglichst schnell und sicher von A nach B transportiert. Nach einigen Versuchen sind wir nun schon seit einigen Jahren mit DHL verbunden, denn dieser Versender bietet uns von allen getesteten Versendern definitiv das beste Preis-Leistungsverhältnis. Trotz dieser relativen Zufriedenheit entstehen auch bei DHL immer noch verhältnismäßig viele Transportschäden bei der Auslieferung unserer Pflanzkübel. Diese Schäden kommen durch unsachgemäße Behandlung und die relativ vielen Stationen zustande, die eine Sendung zwischen unserem Lager in Schortens bis zum Zielort beim Kunden durchläuft.

Im Sommer besonders viele Transportschäden

Ein Paket – meistens sind es ja relativ große – wird ca. vier bis fünfmal auf- und wieder abgeladen. Jeder, der schon mal ein großes Paket von einem Versender bekommen hat, kann vermutlich ein Lied davon singen, wie so etwas dann aussehen kann! Unser Schadensanteil beim Versand der Pflanzkübel liegt – je nach Saison – bei ganzen fünf bis zehn Prozent. Warum in der Saison? Im Sommer ist der Schadensanteil besonders hoch, weil zu dieser Zeit viele Aushilfskräfte als Urlaubsvertretung bei den Transportunternehmen beschäftigt sind. Insbesondere bei den schwereren Fiberglas Pflanzkübeln ist der Schadensanteil unverhältnismäßig hoch. Erstattungen durch DHL sind auch schwierig zu bekommen, da am Karton selbst oft keine Beschädigung zu erkennen ist, sondern der Schaden sich erst beim Auspacken zeigt – zu spät für eine Reklamation beim Belieferer.

Das Problem „Verpackung“ neu angehen

Dieser Zustand durfte nicht so bleiben, es musste etwas geschehen! Wir haben also die Entwicklung in zwei Richtungen voran getrieben, damit solche Transportschäden möglichst nicht mehr auftreten können. Das sind

  • Verbesserungen bei der Verpackung
  • und Verbesserungen beim Pflanzkübel in Richtung mehr Bruchsicherheit.

Die Verbesserung der Verpackung

Einen Großteil unserer Fiberglas-Pflanzkübel beziehen wir aus Vietnam. Leider gibt es dort nur in geringem Umfang Kartons mit einer wirklich harten Konsistenz, wir mussten uns mit weicheren Kartons begnügen. Wir testeten statt dessen eine doppelte Verpackung mittels zweier ineinander verschachtelten Kartons, in deren Ecken zur Verstärkung noch zusätzliche Kartonecken angebracht wurden. Trotz alledem war das Ergebnis noch immer nicht zufriedenstellend.

Schutzecken

Eine weitere Alternative wären Styroporecken gewesen. Diese hätten allerdings das Volumen der Pflanzkübel deutlich erhöht. Auch ein Verschachteln mehrerer Pflanzkübel ineinander wäre so nicht mehr möglich gewesen, was deutlich höhere Transportkosten bedeutet hätte.

Die Lösung: Nach längerem Suchen sind wir in Sachen Kartonqualität doch noch fündig geworden! Allerdings in einem Bereich, der eher im Maschinen- und Anlagenbau anzusiedeln ist. In dieser Branche gibt es auch in Vietnam Kartons mit einer extrem starken und harten Oberfläche. Zusätzlich wurden Eckenschützer aus dem gleichen Material verwendet, um den häufig in diesem Bereich entstehenden Beschädigungen vorzubeugen. Die Kanten der Pflanzkübel sind nun durch Kantenschutz und Karton mit einer insgesamt ca. vier Zentimeter dicken und stabilen Schicht geschützt – das sollte eigentlich reichen, um die Schadensquote drastisch zu senken.

Verbesserungen beim Pflanzkübel

Pflanzkübel aus Fiberglas: EckeEine gute Verpackung ist eine wichtige Voraussetzung, stellt aber nur einen Teil der Lösung dar. Der Pflanzkübel an sich muss ebenfalls wichtige Eigenschaften besitzen, um die Bruchfestigkeit zu erhöhen. Fiberglas-Pflanzkübel bestehen aus einer Mischung von Polyresin (Kunstharz), Fiberglasmatten und mehr oder weniger viel Steingemisch, wobei für die Frostsicherheit der Steinanteil möglichst gering gehalten werden muss.

Um die Bruchfestigkeit zu erhöhen, wurde nun eine zusätzliche Fiberglasmatte in die Außenhaut eingearbeitet. Im Gegensatz zur Laminatmatte ist sie eher stoffähnlich und erhöht so die Flexibilität der Außenhaut gegen Stoßbelastung. Die so strukturell verbesserten Pflanzkübel sind insgesamt elastischer, ohne die Stabilität zu vernachlässigen.

Einer besonderen Belastung unterliegt auch der Rand der Pflanzkübel. Stauchungen und Stöße beim Transport führen in der Regel zu Rissen am Rand, meistens an den Ecken. Deshalb haben wir dem Rand besondere Aufmerksamkeit gewidmet: Er ist jetzt aus mehreren Schichten aus festem und flexiblem Polyresin und Fiberglasschichten zusammengesetzt, die die Stöße wesentlich besser absorbieren als feste, aber starre Materialien.

Test

Ob all diese Maßnahmen auch zum gewünschten Erfolg führen, können nur sogenannte Crashtests und Fülltests zeigen.

Ein Crashtest muss sein!

Wie oben beschrieben wurden die Pflanzkübel für den Test in den nun härteren Karton gepackt und mit Schutzecken versehen. Dann wurden sie mehrfach von einer 75 Zentimeter hohen Konsole gestoßen, wobei einige Pflanzkübel direkt auf die Kante gefallen sind. Diese Test-Prozedur entspricht in etwa den Bedingungen, die bei DHL vorkommen können, wenn ein Pflanzkübel-Paket z.B. von einer Ladefläche herunter fällt.

Im Video sehen Sie den Ablauf des Crashtests:

Der Fülltest

Um die Belastbarkeit der Außenwänden zu prüfen, wurden mehrere Pflanzkübel mit einer Mischung aus Füllsand und Steinen aufgefüllt. Allerdings hatte der Hersteller keine Abläufe für Wasser in den Kübelboden gebohrt, so dass nach vielen vietnamesischen Regengüssen ein schweres Gemisch aus Sand und Wasser (fast Schlamm) die Kübel füllte, das ganz erheblich gegen die Außenwand der Pflanzkübel drückte. Dieses Szenario ist nicht unbedingt realistisch, da normalerweise durch die Abläufe kein Wasser im Pflanzkübel stehen bleibt. Zudem wird im realen Einsatz kein Füllsand verwendet, sondern eher Blumenerde, welche deutlich lockerer ist.
Dennoch haben die Kübel den Test bestanden!

Unser Fazit:

Erfreulicherweise entstanden während der Crashtests selbst nach vielen Fallversuchen keine Beschädigungen am Pflanzkübel. Dies hat uns überrascht und erfreut, denn damit scheint gesichert, dass die Pflanzkübel in Zukunft in den allermeisten Fällen unbeschädigt beim Kunden ankommen.
Auch der Fülltest konnte überzeugen: Auch hier stellten wir nach ca. vier Wochen weder Risse noch Verformungen fest.

Insgesamt zeigten uns die Ergebnisse, dass wir mit diesen Maßnahmen deutlich weniger Transportschäden haben werden. Umstände beim Kunden mit eventuellen Reklamationen und Retouren sollten sich zukünftig deutlich verringern.

Was dieser Bericht vielleicht auch noch zeigt: Reisen zu den Herstellern und konkrete gemeinsame Planungen und Tests sind unverzichtbar, um die Pflanzkübel ständig zu verbessern und das Einkaufs- und Nutzungserlebnis für die Kunden zu optimieren. Probleme sind da, um aus der Welt geschafft zu werden – wie Sie sehen, arbeiten wir daran! :-)

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Paket-Foto: © Janina Dierks – fotolia.com

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