Pflanzkübel vor Restaurants: Drei Beispiele aus der Praxis

Vor vielen Restaurants, Cafés und Geschäften schmücken Pflanzkübel die Eingänge, meist im Duo als sogenannte „Portalvasen“. Mit lebendigem Grün und blühenden Pflanzen soll so eine freundliche, einladende Stimmung erzeugt werden, die Gäste und Kunden schon optisch für das jeweilige Lokal einnimmt. Wir zeigen heute drei Beispiele aus demselben Straßenabschnitt in Berlin Friedrichshain, die auf unterschiedliche Weise vorführen, wie man das umsetzen kann – und wie man es lieber nicht machen sollte!

Flop: Tote Pflanzen sind schlechter als gar keine!

Alle drei Lokale liegen in Eckgebäuden, alle drei nutzen auch den Gehsteig für Tische und Stühle. Restaurant Nummer 1 ist ein Italiener, der mit seinen toten Oliven das Negativ-Beispiel abgibt: SO soll man es wirklich nicht machen:

Diese beiden Olivenbäume waren ursprünglich sehr belaubt und wunderschön. Alte Oliven sind teuer, der Gastwirt hat also ordentlich investiert! Leider hat er dabei nicht beachtet, dass große Oliven eine Verpflanzung nicht immer gut vertragen und dass das Berliner Klima kein mediterranes ist, in dem solche Bäume gut gedeihen. Nach dem ersten Winter blieben nur noch tote Stämme in hässlichen Baucontainern. Da hilft auch keine lustige Figur, um den Gesamteindruck noch zu retten:

Dass es an der korrekten Pflege der Pflanzen fehlt, zeigen auch zwei tote Thujas, die hier als Begrenzung des Outdoor-Sitzbereichs dienen sollen:

Thujas stammen aus nördlichen Regenwäldern und vertrocknen schnell, wenn man sie nicht gut pflegt und vor allem regelmäßig und häufig gießt!
Man kann es nur als Betriebsblindheit bezeichnen, dass die Betreiber meinen, derart vernachlässigte Pflanzen hätten keine Wirkung auf das Image des Lokals. Denn: Wenn die jeweilige Belegschaft es schon nicht fertig bringt, die Pflanzen mit Wasser zu versorgen – wieviel Sorgfalt wird da wohl in der Küche herrschen?
Fazit: Wenn die Pflege nicht gewährleistet ist, sollte man auf Pflanzkübel besser verzichten – oder Kunstpflanzen nutzen, die immer gut aussehen.

Das griechische Restaurant: Ein Händchen für Pflanzen!

Auch vor dem griechischen Restaurant am anderen Ende der Straße stehen Oliven. Allerdings junge Oliven, die noch gute Chancen haben, im Klima der Stadt zu gedeihen. Der Wirt hat sie in hübsche Pflanzgefäße gepflanzt, die in der Form von der griechischen Antike inspiriert sind. Und weil junge Olivenbäume „unten rum“ noch ein wenig schütter wirken, wurden die Kübel zusätzlich mit Studentenblumen bepflanzt, die prächtig gedeihen:

Da sie am Ende so groß wurden, dass sie die Oliven zu sehr bedrängten, hat der Wirt sie später durch niedrig wachsende Astern ersetzt. Witzig fnden wir die Verwendung von FETA-Dosen als zusätzliche Pflanzgefäße:

Mit Portalvasen gibt sich dieser Gastwirt nicht zufrieden. Die Studentenblumen wurden in ein Arrangement aus Betonelementen umgepflanzt, das jetzt die Straßenseite des Sitzbereichs schmückt:

Auch wenn das Restaurant geschlossen ist, sieht es dank des vielfältigen Pflanzenschmucks noch gut aus. Die herunter gelassenen Rolläden zeigen griechische Tempel, untermalt von bunt blühenden Geranien in Balkonkästen:

Ein sehr positives Beispiel für den Einsatz grüner und blühender Pflanzen im Außenbereich!

Das Café am Eck: Portalvasen und Baumscheibe

Gegenüber dem Italiener liegt eines dieser Berliner Kiez-Lokale, die tagsüber Café sind und abends zur Kneipe werden – zu allen Zeiten mit der Möglichkeit, eine Kleinigkeit zu essen. Den Eingang flankieren zwei kleine Mispelbäumchen in mittelhohen Pflanzkübeln:

Mispeln sind im Berliner Klima eine gute Wahl, äußerst robust und pflegeleicht. Selbstverständlich muss man sie bei Kübelhaltung gießen, jedoch nicht so häufig wie Thujas. Auch hier wurde der Bereich rund um den Stamm der Bäumchen zusätzlich mit bunten Blumen bepflanzt:

Um den Sitzbereich vor dem großen Fenster noch etwas „heimeliger“ wirken zu lassen, haben die Betreiber eine Baumscheibe mit heftig wucherndem Grün bepflanzt:

Das Baumscheiben-Gärtnern ist eine junge Tradition in Berlin, eine Variante des „Urban Gardening“, die immer mehr Freunde findet. Mit heimischen Sommerblumen, Rankgewächsen und Spontangrün wird so eine Baumscheibe zum preiswerten, pflegeleichten Sichtschutz für die Gäste zur Straße hin – sogar ganz ohne Pflanzkübel und teure Gewächse.

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